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An einem Samstagnachmittag im Juni haben sich die LeiterInnen der Ministranten der Pfarrei St.Cyriakus, Mömbris zum Check-up getroffen. Beim anschließenden Grillen habe ich mit einigen von ihnen gesprochen
Ihr hattet heute Check-up. Was ist das?

Das ist der jährliche Teambildungstag für die Mitglieder der Leiterrunde der Ministranten in Mömbris. Dabei nehmen wir unsere Zusammenarbeit und Kooperation in den Blick: Was ist uns im vergangenen Jahr gut gelungen? Was wollen wir verbessern? Unser Fazit heute: Die Zuverlässigkeit der LeiterInnen ist insgesamt schon ziemlich gut.

Wie viele Mitglieder hat die Leiterrunde?

Wir sind 40 Leiterinnen und Leiter. Dazu kommen fünf „Leimis" (Abkürzung für Leiter-Ministrant). Das ist die Vorstufe, in der man die Gruppenleiterschulung der kja (= katholische Jugendarbeit) absolviert und bei der Leiterrunde mithilft, aber noch nicht selbstständig Verantwortung trägt. Außerdem macht man einen Erste-Hilfe-Kurs. Mit ca. 16 Jahren wird man dann Leiter/in. Der Älteste ist zur Zeit 31 Jahre alt. Die Mehrheit von uns ist Anfang bis Mitte 20, also schon berufstätig oder im Studium.

Was machen die Ministrantinnen und Ministranten in Mömbris außer im Gottesdienst zu dienen?

Pro Monat bieten wir mindestens eine Aktion an. In letzter Zeit waren wir in der Trampolinhalle, wir haben einen Stadtausflug nach Mainz unternommen. Und manchmal machen wir einen Spiele/Filmabend oder basteln. Zusammen klettern gehen ist auch sehr beliebt. Alle Aktionen planen wir von Anfang bis Ende selbst und führen sie auch in Eigenregie durch.

Wie organisiert ihr den Ministrantendienst in der Kirche?

Es sind immer zwei der LeiterInnen für jeden Sonntagsgottesdienst eingeteilt. So ist garantiert, dass die jüngeren Ministrantinnen und Ministranten einen Ansprechpartner haben, der ihnen im Zweifelsfall Sicherheit geben kann. An den Feiertagen gibt es zusätzlich einen Plan für die Jüngeren, um sicher zu stellen, dass wirklich genug Ministranten für große Liturgien da sind.

Alle dürfen so oft zum Dienen kommen, wie sie möchten. Wenn jemand ministriert, wird das von uns wertgeschätzt. Wir führen darüber eine Punkteliste und honorieren das zuverlässige Engagement für den Gottesdienst mit kleinen Geschenken je nach Häufigkeit. Krönung ist natürlich das goldenen Mini-Shirt. Besonders wichtig sind uns die beiden Gottesdienste am 26.12 und Ostermontag, die von uns in jedem Jahr vorbereitet werden.

Wie sieht es bei Requien und Beerdigungen aus?

Es ist für jeden Wochentag eine Gruppe von Ministranten zuständig. Aber bei einem konkreten Termin wird es wegen schulischer und sonstiger Verpflichtungen und regelmäßiger Freizeitaktivitäten oft schwierig. Viele LeiterInnen können wegen Beruf und Studium von vornherein nicht.

Was sind die Highlights im Ministrantenjahr?

Ganz klar: Das Zeltlager in der ersten Woche der Sommerferien. Wir sind dann 75-85 TeilnehmerInnen, einschließlich LeiterInnen. Ministranten aus anderen Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft dürfen auch mitfahren. In diesem Jahr geht es nach Esselbach bei Marktheidenfeld. Beim Zeltlager gibt es immer ein Motto, auf das die Aktivitäten und Spiele ausgerichtet sind.

Die Pfingstfreizeit ist für alle ab 14 Jahren. Da stehen sportliche Aktionen im Mittelpunkt. In diesem Jahr waren wir im Altmühltal und sind u.a. Kanu gefahren.

Alle zwei Jahre gibt es im Herbst ein Miniwochenende für alle Altersstufen mit einem festen Thema. Häufig fahren wir dazu ins Kilianeum nach Miltenberg.

Wie finanziert ihr eure Arbeit?

Abgesehen von notwendigen Teilnehmerbeiträgen wie z.B. fürs Zeltlager machen wir jedes Jahr die Frühstücksbrötchen-Aktion um Ostern, dann auch die Après-Ski-Party im Januar, um unsere Aktivitäten zu finanzieren.

Was motiviert euch?

Wir sind die einzige richtig große, selbstorganisierte Jugendgruppe im Ort Mömbris mit einem vielfältigen Angebot. Darauf sind wir stolz.

Es ist uns wichtig, dass alle, die bei uns mitmachen Zuverlässigkeit und Engagement für die Gemeinschaft erleben. Wer bei uns mitmacht, soll so sein können, wie er/sie ist. Wir versuchen einander dabei zu helfen, den eigenen Platz zu finden. Also es geht um Integration in eine Gruppe und zugleich um Individualität. Deshalb ist die „Neuenvorbereitung", also die Vorbereitung der 3.Klässler nach der Erstkommunion eine unserer wichtigsten Aufgaben. Da geht es ums Ministrieren im Gottesdienst, aber eben auch um das Gemeinschaftsleben: Die Kinder bekommen die Chance, darin zu wachsen und sich mit anderen zurecht zu finden.

Außerdem geschieht auf dem Zeltlager eine Sozialisierung in puncto „Hausarbeit" 

Mit allem, was wir tun, wollen wir die Freude am Leben der Kinder und Jugendlichen stärken.

Milena, Leon, Jochen, Fabian, Jens, Pauline, Anna-Lisa, Manuel, Clara ....., ich bedanke mich herzlich dafür, dass ihr mir so bereitwillig Auskunft gegeben habt. Mir als zuständige Seelsorgerin ist es immer eine Freude, mit euch zu tun zu haben.

Stefanie Krömker, Pastoralreferentin

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