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Liebe katholische Christinnen und Christen in den beiden Pfarreiengemeinschaften „Mittlerer Kahlgrund“ und „Christus Immanuel“,

mitunter war in den vergangenen Monaten zu hören, dass es endlich genug sein müsse mit den Veränderungen, denen sich Gemeinden in den letzten Jahren ausgesetzt sahen. In der Tat hatten Sie einiges zu tragen und gelegentlich auch zu er-tragen: manche Wechsel von hauptamtlichen Seelsorgern und Seelsorgerinnen angefangen bei meinen beiden Vorgängern und weiter bei einer ganzen Reihe von deren Mitarbeitern, die nach oft langem segensreichen Wirken eine berufliche Veränderung suchten bzw. einer neuen Berufung folgten. So schwierig viele der damit verbundenen Einschnitte und Veränderungen gewesen sein mögen, so sehr hoffe ich, dass dieses Kommen und Gehen zumindest in einem Punkt sich für Sie segensreich ausgewirkt hat und auch weiterhin Früchte trägt: in der Entdeckung, dass Sie als Gemeinden und als Menschen in diesen Gemeinden keine zu betreuende Objekte sind, die von einem Seelsorger an den nächsten weitergereicht werden, sondern vor Ort zusammengehörige Katholikinnen und Katholiken, die entdeckt haben, was sie brauchen, was ihnen gut tut und ggf. auch, was für ihr Leben als Christen hinderlich ist. Und die dies auch deutlich kommunizieren.

Viele von Ihnen sind seit Mai an mich ihren Wünschen für das kirchliche Leben in den einzelnen Orten herangetreten, andere haben auf Fehlentwicklungen der unterschiedlichsten Art hingewiesen. Möglichst viel davon sollte in den jeweiligen Pfarrgemeinderäten bzw. Ortsausschüssen thematisiert und angegangen werden. Das Pastoralteam und ich werden sich sehr dafür engagieren, dass Ihre Themen in den von Ihnen gewählten Gremien zur Sprache kommen. Wir werden darüber hinaus versuchen, bei der Suche nach Lösungsansätzen oder Perspektiven mit unseren Erfahrungen und unserem Know-how Unterstützung zu leisten.

Doch nicht nur für Sie zeichnet sich ein Perspektivenwechsel ab. Weltweit ist das Priesterbild im Umbruch begriffen. Vielfach ist nicht mehr der gewissermaßen „monarchisch“ führende Pfarrer mit seinen zahlreichen Alleingängen gefragt, sondern ein Priestertyp, der die Menschen zur geistlichen und moralischen Selbstverantwortlichkeit als gläubige und praktizierende Katholikinnen und Katholiken begleitet. Auch ich verstehe mich in meiner Leitungsaufgabe als „enabeling priest“, als ein Priester, der Ihre Würde als getaufte, gefirmte und zur Mitwirkung berufene Christinnen und Christen sehr ernst nimmt.

Ich freue mich von Herzen auf unseren gemeinsamen Weg!
Ihr Pfarrer Stefan-B. Eirich

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