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Liturgie und Gemeinschaft – Liebe Schwestern und Brüder in unseren Kirchgemeinden,

„manchmal ist weniger mehr", weil man sich so auf das Eigentliche eines Geschehens konzentrieren kann. Was für das normale Leben gilt, ist nicht weniger bedeutsam für unsere Liturgien. Noch vor wenigen Jahrzehnten wurde beispielsweise bei fast jeder Gelegenheit Eucharistie gefeiert. Selbst an Karfreitag, wo mit dem Tod Jesu am Kreuz alles liturgisch Gewohnte zum Erliegen kommen sollte, wurde die Kommunion ausgeteilt. Doch hat gerade ausgehend von der Feier des Karfreitag ein notwendiges Weiter- und Umdenken zum Thema „häufiger Eucharistieempfang" eingesetzt. So verzichten auch wir in unseren Gemeinden seit einigen Jahren bewusst an diesem Tag auf die Kommunion, um das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz tiefer und konzentrierter als Höhe- und Wendepunkt der Fastenzeit zu erleben.

Der Aschermittwoch stellt in vielerlei Hinsicht ein Pendant zum Karfreitag dar. Es gelten für ihn die gleichen Hinweise auf den bewussten Verzicht von Nahrungs- und Genussmitteln. Die für diesen Tag vorgesehenen Gebete verweisen mehrfach auf den Beginn des Weges, der in der Feier des Todes und der Auferstehung Jesu seinen Abschluss und sein Ziel findet. Es liegt nahe, dass wir uns am Aschermittwoch auf den gemeinsamen Start dieses Weges konzentrieren, miteinander unsere Kräfte sammeln und uns gegenseitig in der rechten Einstellung für die vor uns liegende Strecke ermutigen. Äußeres Zeichen hierfür ist der Empfang des Aschekreuzes. Am Aschermittwoch ist dieses das Erkennungsmal für die von uns gelebte Gemeinschaft, nicht aber die gemeinsame Feier der Eucharistie.

Als Ihre Seelsorgerinnen und Seelsorger reihen wir uns bewusst in die Weggemeinschaft der Fastenzeit ein und bekennen mit Ihnen, dass wir der persönlichen Umkehr und Ihres Gebetes für uns, liebe Schwestern und Brüder, bedürfen.

Pfr. Stefan-B. Eirich

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