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Ein Teil des Geldes geht an »Ins Leben finden« und damit an den ehemaligen Mömbriser Gemeindereferenten Michael Siegfried. Der 48-Jährige hat früher auch in der Notfallseelsorge gearbeitet. Heute sitzt er im Rollstuhl. Wegen eines Herzstillstands mitten in der Nacht wurde sein Gehirn so lange nicht mit Sauerstoff versorgt, dass er bleibende Schäden erlitten hat. Obwohl es ihr sichtlich schwerfiel, bedankte sich seine Ehefrau Sonja persönlich dafür, dass die Hutzelgründer und Mömbriser ihn »nicht vergessen haben«. Das Geld will sie zurücklegen, wenn die Krankenkassen die Therapien nicht mehr zahlen.
Bei »Agus«, vorgestellt von Irene Hollitzer aus Linsengericht als Betroffene, handelt es sich um die bundesweite Selbsthilfeorganisation für Trauernde, die einen nahestehenden Menschen durch Selbstmord verloren haben. Viele Gunzenbacher fühlten wegen des Todes eines Mitglieds des Musikvereins vor wenigen Wochen auch hier besonders mit. Bei der Musik bewegte sie vor allem die »Winterrose«. Dabei wurden die vom Musikverein unter Marcel Schultheis gespielten Lieder »Tochter Zion«, »Kommet ihr Hirten« und »Es ist ein Ros' entsprungen« bereichert mit passenden Texten. So gelang es Monika Hornung, die Verbindung zwischen der biblischen Geschichte von der schwangeren Maria und ihrem Verlobten Josef als Zerreißprobe einer Beziehung auf heutige Familien zu übertragen. Ebenfalls für Gänsehaut sorgte der Männerchor der Concordia Gunzenbach unter Martin Bous mit dem »Andachtsjodler« und dem »Christrosenlied« - inklusive einer ausgefallenen Choreographie und eines besonderen Hörerlebnisses, denn die Sänger hatten sich dafür links und rechts entlang der Wände im Gotteshaus und damit inmitten der Konzertbesucher platziert.
Weiterhin begeisterten Sängerin Katrin Hornung mit Michael Noe (Querflöte) und Rene Griesbeck (Keyboard) mit »Fix you« von Coldplay sowie „Maria durch ein Dornwald ging" und Hornist Michael Hoffmann mit »Scandinavia« sowie Etüde aus 18 Etudes en Forme d'Improvisations von Eugene Bozza. Die Orgelspieler Helmut Griebel mit einer Sonate in drei Sätzen und Pastoralreferent Johannes Dürig (mit Andantino, Cesar Franck), der zudem weitere besinnliche Gedanken beisteuerte, rundeten den Abend ab. Dieser klang aus bei Glühwein und Schmankerln, serviert vom Elternbeirat des Kindergartens Hohl.
Christoph Lindner
