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Es ist so, dass wir im Moment - aus guten Gründen - viele Freiheiten nicht haben, die uns selbstverständlich sind. Dazu gehört auch die Freiheit, Gottesdienste zu feiern und sich als Gemeinde zu versammeln. Aus Telefongesprächen weiß ich, dass das einige von Ihnen durchaus beschäftigt und sie diesen Mangel gerade an Ostern stark empfinden. Einige Gedanken dazu:

von Stefanie Krömker

Wie feiern wir dieses Jahr Ostern?

Leider nicht als Gemeinde gemeinsam in den drei österlichen Tagen, beginnend mit der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag, der Karfreitagsliturgie, der Osternacht, und dann feierlichen Gottesdiensten am Ostersonntag und -montag.

An den Kar- und Ostertagen feiern Pfarrvikar Vlad und Abbé Matthieu die vorgesehenen Gottesdienste in nicht-öffentlicher Weise und stellvertretend für alle Gläubigen nach den Anweisungen der Gottesdienstkongregation und des Bischofs, die für dieses Jahr als Ausnahme gelten.

Also feiern wir Gemeindemitglieder gar nicht?

Das will ich nicht hoffen! Wir müssen uns dieses Jahr behelfen: Das Erste für mich ist, dass ich versuchen werde, den Tagen auch bei mir daheim tatsächlich den Anstrich zu geben, den sie haben.

Dann muss jeder für sich entscheiden, ob es eine Form des Gottesdienstes gibt, die für ihn und gegebenenfalls die Menschen, mit denen er zusammenlebt, passt: Teilnahme an Fernsehgottesdiensten, an gestreamten Gottesdiensten, selbst gestaltete Gebete oder Hausgottesdienste (Internetseite des Bistums). Auch im Pfarrbrief gibt es Seiten zu den Heiligen Tagen.

Gibt es denn auch irgendetwas Verbindendes?

Ja! Zunächst einmal sollten Sie sich bewusst machen, dass in diesen Tagen sehr viele Menschen füreinander beten und aneinander denken, ob man sich nun persönlich kennt oder nicht.

Dann gibt es auch einige Zeichen:

  • In mehreren Orten klappern die Ministranten von daheim aus auf dem Balkon oder im Garten.
  • Am Ostersonntag läuten um 12 Uhr in allen Kirchen in Deutschland die Glocken. Wir läuten 10 Minuten, damit man dieses Osterläuten vom Tagzeitenläuten unterschieden ist.
  • Am Ostersonntag sind alle Kirchen (auch die Kapelle in Brücken) von ca. 9-17 Uhr geöffnet (in Hemsbach von 10-12 Uhr). Die gesegnete Osterkerze brennt vor dem Altar als Zeichen für den auferstandenen Herrn Jesus Christus. Wer möchte, kann seine Kerze mitbringen und an diesem Licht anzünden.

Natürlich ist das nicht dasselbe, wie die gemeinsame Feier der Auferstehung. Man sollte diese Zeichen auch nicht überbewerten, denn sie verweisen nur auf das „Eigentliche“, die Begegnung mit Jesus Christus, dem Lebendigen, und sind es nicht selbst. Aber gerade in diesem Jahr können sie ein Trost sein und dafür sorgen, dass wir die Freude über die Auferstehung auch tatsächlich verspüren.

Einen Osterpfarrbrief herauszubringen, der auch von Gläubigen gelesen werden kann, die das Internet nicht nutzen, war uns als Pastoralteam wichtig. Leider ist die Kommunikation da erst einmal einseitig. Aber wenn Sie mögen, können Sie uns gerne Ihre Gedanken mitteilen - telefonisch, per Post oder Mail.

Wie geht es nach dem 19. April in Bezug auf Gottesdienste und Veranstaltungen in der Pfarreiengemeinschaft weiter?

Ich weiß es nicht. Zunächst werden politische Entscheidungen getroffen, die wir dann unter Berücksichtigung der Vorschläge des Bistums entsprechend umsetzen. Sobald ich etwas weiß, werde ich Sie informieren.

Heute wünsche ich Ihnen erst einmal einen gesegneten Palmsonntag!

Hier ist das Segensgebet, wenn Sie Palmzweige daheim segnen möchten:

Allmächtiger Gott,

am heutigen Tag huldigen wir Christus in seinem Sieg

und tragen ihm zu Ehren grüne Zweige in den Händen.

Mehre unseren Glauben und unsere Hoffnung,

erhöre gnädig unsere Bitten

und lass uns in Christus die Frucht guter Werke bringen.

Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. Amen.

Herzliche Grüße

Stefanie Krömker, Pastoralreferentin

Ihr Kontakt zu Stefanie Krömker

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