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Impuls zum 2. Fastensonntag, dem 28. Februar 2021, von Pastoralreferentin Stefanie Krömker.

In der vergangenen Woche las ich zufällig diese vor vielen Jahren entstandene Überlegung von Fulbert Steffensky: „Ein Ort erbaut mich, insofern er anders ist als die Orte, in denen ich wohne, arbeite und esse. Ich kann mich nicht erkennen; ich kann mir selbst nicht gegenübertreten, wenn ich nur in Räumen und Atmosphären lebe, die durch mich selbst geprägt sind, die mir allzu sehr gleichen und die mich wiederholen. Der fremde Ort ruft mir zu: Halt! Unterbrich dich! Befreie dich von deinen Wiederholungen! Er bietet mir eine Andersheit, die mich heilt, gerade weil sie mich nicht wiederholt, sondern mich von mir wegführt.“

Ich denke, nach den Erfahrungen der letzten Monate ohne „andere Orte“ verstehe ich diesen Gedanken von Steffensky noch besser.

Im Sonntagsevangelium ist der andere Ort der hohe Berg. Es ist der Abschnitt im Markusevangelium von der Verklärung Christi. Dieser „andere Ort“ ist ganz anders. Er ist nicht durch Menschen geprägt ist, sondern allein durch Gott. Wolke, strahlend-weiße Gewänder sind die Signal-Wörter, die darauf hinweisen. Jesus erscheint den Jüngern als der, der er ist: Nicht mehr mit menschlichen Kategorien begreifbare und in den Griff zu bekommende Gegenwart Gottes.

Was die Jünger erlebt haben gilt, auch wenn die menschliche Geschichte weiter fortschreitet. Das ist das österliche Geheimnis: Jesus ist verherrlicht und wir in ihm. Das ist Gottes Handeln und wir können da nicht „mitmachen“ (Hütten bauen o.ä.).

Beim Herabsteigen jedoch tun die Jünger etwas zutiefst Sinnvolles. „Während sie den Berg hinabsteigen, gebot Jesus ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei, von den Toten auferstehen.“

Was ist „von den Toten auferstehen“ für Sie?

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