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Evangelium: - Joh 17,1-11a - Das Gebet des scheidenden Jesus

Dies sprach Jesus. Und er erhob seine Augen zum Himmel und sagte: "Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht! Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war! Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben und sie haben dein Wort bewahrt. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gabst, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen. Sie haben wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir!"

Liebe Mitchristen,

uns allen schwirren wahrscheinlich in diesen Tagen und Wochen Begriffe im Kopf herum, wie: Corona, Covid 19, Sars 2, PCR-Test, Virustyp A, Verdoppelungszahl oder Reproduktionsfaktor.

Unbekannte Ausdrücke, viel Wissenschaft! - Und es gibt bestimmt noch viele weitere Begriffe, die im Zuge der Corona-Pandemie von Wissenschaftlern, Politikern und Journalisten gesprochen und geschrieben wurden. Begriffe unter denen wir uns anfangs gar nichts oder nur wenig vorstellen konnten und vielleicht noch immer nicht können.

Dazwischen war allerdings auch die Rede von Ansteckungsgefahr, schweren Krankheitserscheinungen, Lungenentzündung, Beatmung und auch Todesfällen.

Begriffe, die wir schon eher einordnen konnten und die uns sagten: Das klingt gefährlich und bringt uns zum Nachdenken! - Ja, die Ratschläge und Gebote zum Abstandhalten, zur Hygiene und zum Mund-Nasen-Schutz sind gut. Es ist für mich und andere von Vorteil, diese Ratschläge und Gebote zu befolgen!

In dem heutigen Bibeltext aus dem Johannesevangelium geht es wahrscheinlich vielen ähnlich, wie ich es oben beschrieben habe. Da ist so oft von Herrlichkeit und Verherrlichung die Rede, dass dem Leser fast schwindelig wird und er nach dem zweiten Absatz schon nicht mehr weiß, worum es im ersten Absatz ging.

Schwere Kost, viel Theologie! - So mancher sagt sich vielleicht: Ich muss ja nicht alles verstehen. Andere studieren die Bibel jahrelang, die werden schon wissen, was hier gemeint ist., die können trefflich darüber philosophieren, was den Unterschied zwischen der Bedeutung der hebräischen und der griechischen Wörter für Herrlichkeit und Verherrlichung in den Usprungstexten der Bibel ausmacht.

Schauen wir doch, ob es nicht auch in diesem Text klare und verständliche Worte gibt, wie ich es eingangs zur Corona-Pandemie angerissen habe.

Und siehe da, da heißt es etwa:

  • ich (Jesus) habe dich (Gott) den Menschen offenbart
  • sie (die Menschen) haben erkannt
  • sie (die Menschen) haben angenommen
  • sie (die Menschen) sind zum Glauben gekommen,
  • Heiliger Vater bewahre sie (die Menschen)!

Mit solchen Begrifflichkeiten und Aussagen können wir auch im 21. Jahrhundert etwas anfangen. Schon allein mit dieser knappen Zusammenstellung wird der Inhalt des Gebetes von Jesus deutlich:

Da sagt Jesus zunächst Gott, was er gemacht hat: Ich (Jesus) habe dich (Gott) den Menschen offenbart.

Dann erzählt Jesus, welchen Erfolg er hatte: Die Menschen haben Gott erkannt,  sie haben Gottes Wort angenommen und sie sind zum Glauben gekommen.

Und zuletzt bittet Jesus Gott: Heiliger Vater bewahre die Menschen!

Schön, wenn es Menschen gibt, die aus diesem Evangeliumstext noch viel mehr herauslesen und deuten können.

Ich persönlich finde, das mir die wenigen Auszüge vollauf reichen, dankbar zu sein dafür, dass Jesus in die Welt gekommen ist, dass die Jünger ihm gefolgt sind und dass uns das Wort Gottes von glaubenden Menschen überliefert wurde.

Ich bin dankbar, in diesem Glauben auf den dreifaltigen Gott getauft zu sein und auf Jesus Gebetsbitte hin, in dem bewahrenden Segen Gottes mein Leben gestalten zu können.

Lassen wir uns gerade in diesen beunruhigenden Zeiten der Virus-Ansteckungsgefahr von Gottes Wort und Zusage stärken, wie es uns der Evangelist Johannes in diesem Gebet Jesu zum Ausdruck bringt.

Amen

Meine abschließende Einladung:

Wer mir seine Gedanken zu diesem Impuls schreiben will, nur zu! - Vielleicht ergibt sich dabei ja eine ganz andere, eine ganz neue Art, sich über den Glauben auszutauschen - es würde mich freuen!

Ihr Diakon Reinhold Glaser                             Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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